Der
Nordseeurlaub 2020
Wie alles begann:
Die
traditionellen jährlichen Familienurlaube an der Nordseeküste wurden
aus verschiedenen Gründen im Jahr 2003 aufgegeben.
Mit dem Beginn
der Ausbildung in Nürnberg (und damit erstmals selbst
verdientem Geld in der Geldbörse)
reifte ab 2012 der Gedanke, die
Nordsee-Urlaube in veränderter Form wieder aufleben zu lassen.
2014 war es
dann so weit: der Webmaster machte sich erstmals nach
elfjähriger Abstinenz wieder auf den Weg an die Nordsee -
allerdings
nicht,
wie all die Jahre zuvor, auf die Insel Föhr, um nicht vom Fährverkehr
abhängig zu sein.
Stattdessen nächtigte der
Webmaster in einer kleinen Frühstückspension in Dagebüll, nur etwa zehn
Fußminuten vom Nordseehafen entfernt.
Seit 2014 gab
es wieder fast regelmäßig Urlaube bzw. Aufenthalte im
"echten Norden", nun immer zusammen mit guten Freunden -
nur 2016 und
2017 musste
aus verschiedenen Gründen wieder ausgesetzt werden.
Auch im Jahr
2020 war der Webmaster wieder gemeinsam mit einem
Hobbykollegen an der Nordsee, nachdem 2018 und 2019 jeweils zu dritt
"der Norden
gestürmt wurde". In diesem Jahr sollte erstmals die
komplett erneuerte Fotoausrüstung des Webmasters zum Einsatz kommen.
Begleiten Sie
den Webmaster im Folgenden in Form zahlreicher Bilder mit
durch seinen Urlaub und staunen auch Sie über die Schönheit des
Naturparks
Wattenmeer.
25. Juni 2020, abends:
Startschuss
für die Reise! Ich fuhr
abends in meine Zweitwohnung in Chemnitz, um von dort aus am nächsten
Morgen weiter zu reisen.
26. Juni 2020, früh morgens:
Auf nach
Dresden! Von Dresden Hbf
aus ging die Reise dann mit IC 2072 umsteigefrei weiter bis Niebüll.
Besser kann man nicht reisen!
26. Juni 2020, gegen Mittag:
Itzehoe ist
erreicht, jetzt übernehmen hochwertige Dieselloks:
218 473 und
218 385 rangieren an IC 2072, um den Zug über Husum und
Niebüll weiter bis Westerland auf der Insel Sylt zu befördern.
Das
Umspannen von E- auf Dieseltraktion ist stets mit einem Aufenthalt von
ca. 15-20 Minuten verbunden, weswegen ich auch nicht der einzige
Fahrgast war, der sich in diesen Minuten
ein wenig
frische Luft um die
Nase wehen lassen hat - und natürlich war auch die Kamera mit draußen...
Wenig später
ging's auch schon weiter. Unterwegs befragte ich mein
schlaues Mobiltelefon, womit denn der entgegenkommende IC aus
Westerland bespannt sein möge.
Es sollte die
orientrote 218 319 sein!
Da war die Freude natürlich groß. Und so wurde nach der Ankunft in
Niebüll (bei ordentlichen Außentemperaturen um die 28 Grad)
noch das
Absetzen der Kurswagen beobachtet, bis dann gegen 14 Uhr aus Richtung
Sylt ein wohlbekanntes, vertrautes Brummen zu hören war:
Da war sie
also - und auch noch führend - eine von zwei (wieder)
existierenden orientroten 218 - und die einzige mit den fotogenen
schwarzen
Gummifensterrahmen. Railsystems RP aus Gotha sei Dank.
Nun erst mal
den bestellten Mietwagen abholen. Europcar ist immer
wieder für eine Überraschung gut. Obwohl ich explizit ein
Schaltgetriebe bestellt hatte,
hatte man
zunächst ein Fahrzeug mit Automatikgetriebe für mich
vorgesehen. Nach dem Hinweis, ein Schaltgetriebe haben zu wollen,
änderte sich die Sache -
und das
Auto. Für die nächsten Tage war ich nun Fahrer eines schwarzen Skoda
Octavia Combi mit 150 PS und Turbobenzinermotor. Ein schönes und
wirklich
bedienerfreundliches
Fahrzeug! Wohin sollte ich es also nun als erstes ausführen? Klarer
Fall - auf zum Bw Niebüll:
Ja, so was?!
Für mich ist ja ein Date mit EINER Blondine schon so gut wie unmöglich
- und nun stehe ich hier gleich vor zweien!
218 480 und
490 von Railsystems RP, hier mit schicken "Nasenringen", warten u. A.
neben 218 832 auf weitere Aufgaben. Und ich?
Ich verließ
Niebüll erst mal in Richtung Waterkant - es ging zum
Nordseehafen Dagebüll. Dort herrschte jedoch ziemliches Gegenlicht,
daher gibt es
von dort zunächst keine Aufnahme. Ich machte mich wieder
auf die Socken und fuhr am Deich entlang in Richtung Süden, bis...
...ich den
zweiten Nordseehafen, Schlüttsiel, erreichte. Hier war ich
knapp 20 Jahre nicht mehr!
Früher hatten wir hier - kurz vor dem Ziel -
gerne noch einmal einen Zwischenhalt eingelegt, um über den Deich zu
blicken und schon mal das Meer zu sehen.
Von Schlüttsiel aus kann man übrigens die Halligen Gröde, Hooge und
Langeness anfahren, während
Dagebüll das Tor zu den Urlaubsinseln Föhr und Amrum darstellt.
Schlüttsiel ist gegen Dagebüll wesentlich kleiner, verschlafener,
ländlicher - aber ebenso typisch norddeutsch:
Beide Bilder
wurden vom ungefähr gleichen Standort aufgenommen.
Jetzt wurde
wieder Niebüll angefahren - das Zimmer in der Jugendherberge konnte
bezogen werden - und das wurde es auch.
Auf dem Weg
zur Jugendherberge kam ich noch an der Trasse der
ehemaligen "Kleinbahn" Niebüll - Dagebüll Mole vorbei, wo die
Norddeutsche Eisenbahngesellschaft Niebüll (neg)
mit
zweimotorigen 628
(Baureihe 629) und einem "627" (eigentlich ein österreichischer 5047)
unterwegs ist.
Die neg-Züge
überführen auch oft Kurswagen aus IC-Zügen bis zur
Dagebüller Mole. 629 505/628 506 war ohne Kurswagen unterwegs,
als ich den
Triebzug bei Maasbüll fotografierte:
Nach dem
Einzug? Abendlicht ausnutzen an der bekannten Stelle an der
Rampe zum Hindenburgdamm westlich von Klanxbüll (Wiedingharder Neuer
Koog) -
dort kam bei schönstem wolkenlosem Wetter zunächst 247 908
"Debbie" mit dem blauen RDC-Autozug:
Dann rauschte
der Nahverkehr von Westerland kommend in Richtung
Festland. 245 026, die eigentlich für die Bespannung der
DB-Syltshuttle-Züge
vorgesehen ist, hatte Dienst an diesem Zug. Derartige Einsätze kommen
gelegentlich vor, wenn der Schadstand bei den blauen 245.2 zu hoch ist.
Mir war es ganz recht, denn wenn 245 026 mit Nahverkehr unterwegs war,
konnte sie ja nicht am Sylt-Shuttle hängen... ;-)
Jetzt aber,
wenn wir hier an dieser bekannten Stelle sind, wollen wir doch auch was
Richtiges sehen?!
Jaaaa, genau
das! 218 321, die Einzelgängerin mit rot lackierten
Alufensterrahmen, und 218 466 von Railsystems, donnern mit IC 2374 die
Rampe hinauf
und verlassen
in Kürze das deutsche Festland mit Ziel Westerland
(Sylt). Das Bild sollte eigentlich etwas anders aussehen, aber am
eigentlich
angedachten
Auslösepunkt wollte meine Kamera nicht auslösen... Künstlerpech.
Beide
Maschinen besitzen übrigens - an den versetzten Hutzen deutlich
zu erkennen - den aufgrund seines weniger markanten Klangs eher
unbeliebten
"Rasenmähermotor"
vom Typ MTU 16V 4000 R40 bzw. R41, der unter anderem
auch in den moderneren Lokomotiven der Baureihen 223, 246 und 285
verbaut ist.
Ach ja, den
Sylt-Shuttle gibt's ja auch noch. Hier müht sich 245 022 vor einer
stattlichen Garnitur ab.
Die
Lokomotiven der Baureihe 245 genießen natürlich nicht so eine hohe
Beliebtheit wie die guten alten 218er, aber zumindest ich drücke
bei gutem
Wetter trotzdem gerne auf den Auslöser, wenn eine von ihnen kommt. So
lange sie noch so neu und frisch aussehen...
Weitere Bilder entstanden am Anreisetag dann nicht mehr. Begleiten Sie
uns aber gerne weiter durch die folgenden Urlaubstage -
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© 2020 Jan Bulin,
Bad Steben/Chemnitz