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16. Juli 2022:
Temporäre Verstärkung
...hatte
sich für diesen Tag angekündigt. Die beiden, die uns heute für ein paar
Stunden Gesellschaft leisten wollten, hatten dabei
einen etwas ungewöhnlichen Weg gewählt, um zu uns zu kommen: mit dem
9-Euro-Ticket und somit komplett mit dem Nah-/Regionalverkehr!
Von Chemnitz aus, wo die beiden wohnen, hieß das: rund 12-14 Stunden Fahrzeit. Kann man machen, muss man aber wollen.
Ich habe da lieber einen Sparpreis erworben und mit meinen gesammelten BahnCard-Punkten (hauptsächlich von der Pendelei zwischen
Bad Steben und Chemnitz 2017-2022) einen Fahrschein der 1. Klasse daraus gemacht. Günstig und sehr entspannt! :-)
Aber zurück zum eigentlichen Thema: während mein Mitreisender und ich
also noch beim Frühstück saßen, waren die beiden "Besucher"
schon eingetroffen und hatten bereits einmal die Strecke Niebüll -
Dagebüll befahren, ehe wir sie dann in Niebüll am Bahnhof auflasen.
Angedacht war nun, gemeinsam mit dem Sylt-Shuttle nach Sylt überzusetzen, um dort Fotos zu machen, was aber leider nicht so ganz
hinhaute, da ich - der Fahrer - beim Erreichen der Wartespuren des
Sylt-Shuttle Muffensausen bekommen hatte. Ich habe seit einigen Jahren
in solchen Situationen Probleme mit Panikattacken. Daher also
Planänderung, und wir fuhren alle vier zusammen mit dem Sylt-Shuttle
plus
auf die Insel hinüber, wo nicht lange nach unserer Ankunft dann auch schon die ersten Fotos entstanden:
251 007 von RDC ist soeben mit dem Alpen-Sylt-Nachtexpress in
Westerland eingetroffen. Der Zug ist aus ehemaligen Interregio-Wagen
der DB
gebildet, die farblich etwas angepasst wurden. An der Lokomotive fällt
außerdem auf, dass sie im Rahmen der letzten Hauptuntersuchung nicht nur
"erblaut" ist, sondern auch zwei Leuchten ihrer Spitzen-/Schlusssignale
eingebüßt hat, wohl, weil das Spitzensignal nunmehr als LED-Leuchten
ausgeführt ist.
In die Gegenrichtung fotografiert, merkt man noch etwas mehr, was für
ein tolles Wetter da herrschte. Schönster Sonnenschein, blauer Himmel
und man ist auf der Nordseeinsel Sylt, was will man mehr? Na ja...
vielleicht mal die Nordsee sehen?! Dann nichts wie auf zum Strand -
aber nicht,
ohne eine Fischbrötchen-Pause einzulegen. Aber dann...
ging es wirklich an den Strand von
Sylt. Auch hier schönster Sonnenschein, und so war es nicht weiter
verwunderlich, dass hier gut was los war.
Wir begnügten uns hier mit dem Blick von oben herunter, da der direkte Strandzugang am Tag Geld (Kurtaxe) kostet.
Übrigens geht der Blick hier tatsächlich aufs offene Meer hinaus - wenn
man in Blickrichtung einfach kerzengerade weiter schwimmen würde,
käme hier fast 600 km weit erst mal gar nichts - und dann landet man irgendwo bei Scarborough in England.
Diesen Gedanken und die Sicht genießend (und unsere Kopfbedeckungen
festhaltend) standen wir eine Weile dort oben, ehe wir dann wieder
durch das Städtchen Westerland zum dortigen Bahnhof zurückspazierten.
Normalerweise ist das alleine schon Urlaub pur - dieses Jahr aber nicht
so ganz, da mehrere "bestimmte Gruppierungen" per 9-Euro-Ticket angereist waren und Sylt gewissermaßen "besetzt" hatten.
Am Westerländer Bahnhof angekommen, konnte zunächst - gegen die
eigentliche Lichtrichtung - der 628/928 502 beim Rangieren aufgenommen
werden.
Er wurde wohl kurz zuvor vom Sylt-Shuttle abgekuppelt und rollt jetzt
zum Bahnsteig, um (eventuelle) Reisende aus- und wieder einsteigen zu
lassen.
Mit dem nachmittäglichen IC 2215 nach Köln Hbf waren inzwischen "218
054" (218 448) und "218 055" (218 458) der PRESS bereit gestellt worden.
Wir lauschten den startenden Motoren (leider etwas durch den Wind
beeinträchtigt), um nach der Abfahrt des IC dann selbst wieder den
Rückweg
zum Festland anzutreten - mit dem Zug links im Bild. Wir wären zwar
gerne noch länger auf Sylt geblieben, allerdings sind die allermeisten
guten
Fotostellen auf der Insel zu Fuß im Prinzip nicht zu erreichen, und das
Auto stand ja auf dem Festland... Zwar sind Fahrräder oder dergleichen
auf Sylt zu mieten, jedoch mussten wir auch daran denken, dass unsere
Freunde ja schon bald wieder die Heimreise antreten mussten...
So machten wir uns dann am Festland auf, unseren Freunden einige der
hiesigen Fotostellen zu zeigen - beginnend mit dem Bahnübergang
Triangel,
wo - im halben Gegenlicht - 218 836 (218 388) und eine unbekannte
Schwesterlok wohl den verspäteten IC 2075 in Richtung Niebüll
beförderten.
Als 245 027 eine halbe Stunde und einen Bahnübergang weiter mit dem
etwa 30 Minuten verspäteten IC 2310 nach Westerland an uns vorbei kam,
sah das schon viel besser aus. War ja nun auch die richtige
Licht-Richtung. Das Licht hätte ich mir hier mal für einen
218-bespannten Zug gewünscht...
Jahre zuvor hatte das ja schon einmal geklappt - zur Erinnerung, das sah anno 2021 so aus:
218 836 (die auch 2022 noch oder wieder im Norden weilt) wurde hier am
6. Juli 2021 von der blau-beigen 218 446 aus Kempten unterstützt.
...und das sind sie, die "Verrückten", die aus Sachsen bzw. in meinem
Fall aus Franken in den hohen Norden reisen, um dort Eisenbahn zu
fotografieren.
Ich bin natürlich hinter der Kamera und damit nicht zu sehen. Links
steht Kai L., rechts Hendrik K., beide perfekt durch ihre Kameras
"zensiert" -
und in der Mitte ist Julien Derdey zu sehen, der die ganze Zeit mit mir
im Norden weilte. Die Szene entstand auf dem Südergotteskoogweg,
unweit der (fast) gleichnamigen Einöde Gotteskoog - und mit dem Bahnübergang gleichen Namens im Rücken. ;-)
Irgendwann hatte die Blödelei dann aber auch wieder ein Ende, denn der
Bahnübergang schloss sich mal wieder und die Sonne verschwand nicht
gleich wieder hinter den Wolken. So konnte der nächste blaue
Autozug,bespannt von 247 908 "Debbie", bei ganz passablem Licht
verewigt werden,
wenn man mal vom Schatten auf den Wagen absieht... Übrigens, das weiße
Häuschen in der Bildmitte (neben dem Zugschluss) ist das Schalthäuschen
des Bahnübergangs Triangel. Wir fuhren nun aber, nachdem wir noch einen
RE und einen Sylt-Shuttle, jeweils mit 245, abgepasst hatten, wieder
weiter,
um anderswo unser Sonnenglück zu versuchen...
Zunächst probierten wir es an einer zuvor noch nicht besuchten Stelle - am Einfahrvorsignal Klanxbüll aus Richtung Lehnshallig.
Dort kam dann auch prompt ein 218-bespannter Sylt-Shuttle des Weges, doch leider hatten 218 389 und 390 keine Sonne dabei.
Fun-Fact am Rande: mit der mittlerweile als 218 836 bezeichneten 218 388 sowie 218 389 und 218 390 waren drei direkte "Nummernschwestern"
zeitgleich auf der Marschbahn unterwegs!
Der nächste Stellungswechsel brachte uns nach Lehnshallig. Übrigens
nicht ganz zufällig, da wir uns ohnehin wieder Richtung Niebüll
orientieren
mussten, um unsere "Gäste" wieder zum Zug heimwärts zu bringen - sie
hatten ja auch retour nach Chemnitz wieder mehr als einen halben Tag
Reisezeit vor sich. Hier einmal ein Tele-Blick direkt in den
Kreuzungsbahnhof hinein, wo 218 366 und 369 gerade Ausfahrt Richtung
Klanxbüll
erhalten hatten und im Begriff waren, ihren Zug in Bewegung zu setzen. Und während die Beleuchtung hier noch mäßig war...
...wurde sie schon sichtlich besser, als der Zugschluss des gleichen Zuges - 628/928 521 "Archsum" an uns vorbei rollte.
Das wird doch wohl nicht noch ein fulminantes Ende für unsere Besucher werden?!
Jedenfalls machte die Beleuchtung auch bei der Einfahrt des
Gegen-Syltshuttles etwa 12 Minuten später Hoffnung auf mehr, weswegen
ich 628/928 532
"Munkmarsch" diesen Nachschuss widmete. Der nächste RE Richtung Sylt wartet schon im Kreuzungsbahnhof.
Und es wurde sogar NOCH interessanter! 218 412 war mittlerweile mit dem
verspäteten IC 2374 auch in Lehnshallig angekommen, so dass der
Sylt-Shuttle
seine Fahrt nach Niebüll fortsetzen konnte. Die Nerven waren bis zum
Geht-nicht-mehr gespannt. Würde das Licht noch aushalten, bis 218 412
Ausfahrt Richtung Sylt erhält?
Wie man sieht, leider nicht. "Rechtzeitig" zur Ausfahrt des IC 2374 war
die Sonne dann wieder weg und mit ihr die tolle Beleuchtung...
Länger konnten wir nun auch nicht mehr hier bleiben, da - wie erwähnt -
noch ein Zug erreicht werden wollte, zumindest von den zwei Gästen.
Also auf nach Niebüll, die Kumpels wieder am Bahnhof abgesetzt - und da
es eh auf dem Weg zum Abendessen lag, wurde voller Hoffnung nun
noch einmal kurz am Südergotteskoogweg Halt gemacht, da 218 397 und 497 wieder im Anmarsch waren:
Um es kurz zu machen: ohne Licht. Es wäre ja zu schön gewesen. Für uns
ging es nun vorerst in den Feierabend und damit zum Abendessen.
Wie immer hatte ich dabei aber die Augen immer wieder mal am Himmel und
in Richtung Westerland, immer in der Hoffnung auf interessante
Stimmungen...
Sie haben es wohl schon geahnt: Ja, wir sind tatsächlich nach dem Essen
noch einmal kurz nach "ganz draußen" zum Friedrich-Wilhelm-Lübke-Koog
gefahren, wo dann auch prompt im letzten Licht noch einmal 218 369 und
218 366 verhaftet werden konnten. Und als allerletztes Bild des Tages...
...gelang noch dieser Schuss übers Kornfeld auf eine unerkannte 245 (es
könnte die 026 gewesen sein) mit dem letzten Sylt-Shuttle des Tages
in Richtung Insel. Es war knapp 21:30 Uhr, als ich hier den Auslöser
betätigte. Im heimischen Frankenland wäre es um diese Uhrzeit wohl schon
fast dunkel, hier oben kann man dagegen manchmal sogar noch
Sonnenbilder aufnehmen. Wobei das Originalbild - zugegeben - etwas
weniger
sonnig aussah...
Wir begaben uns dann endgültig ins Quartier und genossen den restlichen Abend. Leider war es, wie an den anderen Tagen auch,
nicht so sommerlich warm, dass man sich noch etwas vor dem Quartier hätte aufhalten können...
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