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17. Juli 2023:
Auf Los geht's los...
...aber nicht allzu zeitig am Morgen. Zwar war der Wecker wohl wie üblich auf kurz vor fünf Uhr gestellt, allerdings ließ der
Blick aus dem Zimmerfenster kein allzu überwältigendes Morgenlicht vermuten, so dass man sich lieber noch einmal ins
kuschelige Bett einrollte. Nach einem Frühstück und dem Peilen der betrieblichen Lage ging es dann einmal "ganz raus"
nach Friedrich-Wilhelm-Lübke-Koog an den äußersten Zipfel des deutschen Festlandes, wo wir oben am Deich angekommen...
...erst mal von zwei Schafen begrüßt wurden. Im Weg standen die beiden
uns übrigens nicht - das Tor links ist verriegelt, um ein Überqueren der
Gleise mittels Pkw zu verhindern. Die Bretter rechts sind ebenfalls massiv und lassen sich nicht bewegen. Nun gut...
...dann fotografieren wir eben Schafe! Kam ja eh gerade noch kein Zug,
und der Blick reicht dort oben so weit, dass man jederzeit genügend
Vorlauf
zum Einstellen der Gerätschaften hat. Wie das Schaf heißt? Keine
Ahnung. Dolly das Klonschaf ist es jedenfalls nicht, das lebt ja leider
nicht mehr.
Nach etwa 20 Minuten Warten - und das bei meist etwas scharfem
Nordseewind - klickten dann das erste Mal die Auslöser für einen Zug:
218 390 und 218 379 brachten den IC 2375 nach Karlsruhe Hbf von der
Insel Sylt herüber. Der Zug hatte noch fast elf Stunden Fahrt vor sich,
ehe
er seinen Zielbahnhof erreichen sollte (Ankunft Karlsruhe Hbf: 20:53 Uhr).
Wie man sieht, hatten wir im Prinzip blauen Himmel, es war nur eine
dicke Schicht Wolken davor. Da es durch diese auch recht frisch wurde,
die Sonne nicht mehr wirklich durch kam und auch bis zur nächsten
218er-Leistung noch Zeit war, entschieden wir uns für einen
Stellungswechsel.
Um strategisch nahe am Mittagessen (Backfisch...) zu sein, ging es nun einmal kurz an die "Kleinbahn" Niebüll - Dagebüll Mole:
Und tatsächlich, an der neg-Strecke war das Licht besser! Das ist
übrigens zur Mittagszeit, wenn die Sonne an der Marschbahn zwischen
Niebüll und
der Küste fast überall in der Gleisachse steht, immer so. Alsbald kamen
dann auch die beiden neg-629 (628 mit zweitem Motorwagen statt
Steuerwagen)
daher und brachten uns mit ihrer Doppeltraktion ein bisher noch nicht
gesehenes Fotomotiv auf die Speicherkarten. Licht- und motivtechnisch
bedingt
sind beide Bilder übrigens Nachschüsse. Und noch kurz zu den
Fahrzeugen: führend (und damit weiter weg vom Fotografen) war VT 71,
ein "echter" 629
(mit richtiger 1. Klasse und Klappsitzen am Wagenübergang wie im 928),
dahinter hing VT 505/506, ein nachträglich zum 629 umgebautes Fahrzeug,
somit ohne "echte" 1. Klasse und mit (theoretisch) zwei Toiletten in der Fahrzeugmitte.
Auch auf der Mole wollten wir die beiden Fahrzeuge einmal fotografisch
dokumentieren, wo man doch eher selten eine 629-Doppeltraktion zu
Gesicht
bekommt. Hier stehen die beiden Fahrzeuge am runderneuerten Bahnsteig
Dagebüll Mole. Deutlich erkennt man an VT 71 die nachträglich
angebrachten
Zugschlussleuchten - für mich immer wieder unverständlich, die Baureihe
628/629 besitzt eigentlich Zugschlussleuchten in den unteren Optiken der
Spitzensignale. Bei VT 505/506 wird das auch noch so genutzt, er hat keine extra Leuchtkörper bekommen.
Neu ist hier übrigens auch die futuristische Überdachung des
Bahnsteiges, die wohl die Fahrgäste vor hochgischtendem Meerwasser
schützen soll.
Nun ja, wie auch für viele andere Teile der Mole gilt inzwischen: "Nicht schön, aber praktisch"...
Für uns ging es dann wieder zum Auto und zur nächsten "Aufgabe":
Zunächst aber stand ein Kurzbesuch am Bw Niebüll an. Vom Wendeplatz am
Ende der Uhlebüller Straße aus hat man einen ziemlich guten Blick auf
die dort abgestellten Maschinen - dies haben wohl schon viele hundert
oder gar tausend Fotografen festgestellt. Wie bereits im letztjährigen
Bericht
erwähnt, haben es manche Zeitgenossen in den vergangenen Jahren wohl
etwas übertrieben, so dass man hier einen Zaun aufgestellt hat.
Mit etwas Recken und Strecken kann man aber drüber fotografieren, ohne
das Gitter selbst im Bild zu haben - wie hier beim "Stelldichein" von
218 837
(ex 218 303), "218 054" alias 218 448 und einer unbekannten weiteren
Maschine. 218 448 hat übrigens ein graues Dach, auch wenn es im Bild
vor allem seitlich blau erscheint. Wir stiegen dann wieder ins Auto...
...und verließen es am Bahnübergang Gotteskoog wieder. 218 397 und 218
497 (schönes Nummernspiel...) beförderten einen Sylt-Shuttle
nach Niebüll, der mir diesen Versuch hier wert war. Eine reguläre frontale Aufnahme wäre gegenlichtig gewesen...
...und etwa 40 Minuten später, als die Maschinen zurück kamen,
versteckte sich die Sonne dann hinter Wolkenmassen. Bei Fast-Volldunkel
brummten 218 497 und 397 wieder zurück Richtung Westerland, ihr Zug
füllte dabei fast komplett die ganze Lücke zwischen den Bahnübergängen
Gotteskoog (hier standen wir) und Triangel (hinten). Aber es sollte nicht die ganze Zeit "Licht aus" sein...
...denn für den IC 2374 war die Sonne dann wieder - oder: gerade noch -
zur Stelle. Mit der führenden 218 379, der bekanntermaßen letzten
aktiven
DB-218 mit Gummifensterrahmen, hat das Bild auch noch eine kleine
Besonderheit zu bieten. Hinter 218 379 lief wie bereits am Morgen 218
390.
Ein wenig schade war, dass die zuvor (für einen RE) gestellte Einfahrt
in den Klanxbüller Bahnhof nicht zeitnah wieder zurückgenommen wurde,
so dass auch das Vorsignal zum Auslösezeitpunkt noch "Vr 1" zeigte. Mit
nicht nach oben geklapptem "Spiegelei" wäre das Ganze gleich
noch etwas schöner gewesen. Dieses Problem sollten wir aber noch ein weiteres Mal haben - dazu später mehr...
Erst mal sollte aber noch der folgende Sylt-Shuttle mit 245 026 bei
Vollausleuchtung klappen - und diesmal "natürlich" auch mit "Vr 0" bzw.
Halt erwarten zeigendem Vorsignal. Es geht doch - und so lange die 245 noch so gut im Lack stehen, lohnt sich da auch ein Foto.
Danach ging's zum Abendessen, "traditionell" am ersten Abend direkt in
der Unterkunft - und danach probierten wir noch "ganz draußen" in
Friedrich-Wilhelm-Lübke-Koog einige Stimmungsbilder zu schießen - nun
ja, so gut wie erhofft war der Sonnenuntergang dann doch nicht,
daher gibt's vom Tagesabschluss nur ein Bild der durch die Wolken scheinenden Abendsonne:
...und dann ging es engültig wieder zurück in die Unterkunft -
ausruhen, Resümee ziehen, den nächsten Tag planen - und Feierabend
machen. ;-)
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